Hormonchaos – Wenn die Pille für Akne sorgt

Aknehaut

Eine Hormonumstellung nach Geburt, in den Wechseljahren oder nach Absetzen der Pille stellt für Frauen eine Belastung dar und kann zu Beschwerden, z. B. unreiner Haut, führen. Dieser Beitrag wagt einen Blick hinter die Kulissen: Was bewirkt eigentlich die Pille im Körper, und was ist hormonell bedingte Akne? Und vor allem: Wie können Betroffene ihren Körper bei einer Hormonumstellung unterstützen? Empfehlenswert sind eine ausgewogene Ernährung, sanftes Training und die passende Hautpflege – idealerweise mit Naturkosmetik.

Was macht die Pille im Körper?

„Die Pille“, auch „Antibabypille“ genannt, ist ein pharmazeutisches Kombi-Präparat aus zwei hormonell wirksamen Substanzen (Östrogen- und Gestagen-Derivate), das vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen soll. Diese Hormone wirken jedoch auch auf andere Organsysteme im Körper. Östrogene wirken z. B. auf Knochen- und Fettstoffwechsel, Blutgerinnung und Leber; Gestagene unterdrücken nicht nur den Eisprung, sie können auch auf Haut und Haar, sowie auf die Bluteigenschaften und das Blutgefäßsystem wirken.
Eine Östrogendominanz, die häufig durch die Einnahme der Pille verursacht wird, mindert die Leistung der Schilddrüse zum Teil erheblich, was zu Unterfunktionserscheinungen führen kann. Auch die Aufnahme von Vitaminen wird beeinflusst, so wird z. B. Folsäure nur noch schlecht vom Körper aufgenommen. Folsäure wirkt sich auf sämtliche Zellteilungsprozesse aus, sorgt für die Erneuerung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die Hauterneuerung und das Haarwachstum. Ein Mangel an Folsäure kann die Entstehung einer Depression fördern.

Durch den Einfluss äußerlich zugeführter Hormone wird auch in die körpereigene Hormonproduktion eingegriffen, da sich alle hormonproduzierenden Drüsen gegenseitig beeinflussen. Die körpereigene Östrogenproduktion wird folglich reduziert.

Antibabypille

Umstellung beim Absetzen der Pille

Nach dem Absetzen der Pille muss sich der Körper erst wieder daran gewöhnen, ohne die Hormongabe von außen zu funktionieren und die zyklus-steuernden Hormone selbst zu produzieren. Bei einigen Frauen dauert es Wochen bis zu einigen Monaten, bis sich der Zyklus normalisiert hat.

Das Absetzen der Pille kann sich auch auf das Körpergewicht auswirken, denn zunächst produziert der Körper wenig eigenes Östrogen. Dies kann bei manchen Frauen zu einer Gewichtsabnahme durch den Abbau von Wassereinlagerungen, bei anderen zu einer Gewichtszunahme führen.
Durch die hormonellen Wirkungen kann es nach dem Absetzen der Pille zu Veränderungen des Hautbildes und der Haarbeschaffenheit führen, so dass die Pflege beider angepasst werden muss.

Bei Kinderwunsch sollte nach dem Absetzen sofort mit der Einnahme von Folsäure-Präparaten begonnen werden, da unter dem Einfluss der Pille Folsäure sehr schlecht vom Körper aufgenommen wird. Dieses Vitamin (B9) ist sehr wichtig für eine gesunde Entwicklung des Kindes.

Was ist Akne?

Akne ist eine Hautveränderung, die überwiegend bei Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren auftritt. Sie zeichnet sich durch eine gesteigerte Talgbildung (Seborrhoe) sowie eine Verhornungsstörung im Bereich der Talgdrüsenfollikel aus. Hauptsächlich von Akne betroffen sind Gesicht, Nacken und Dekolleté, Brust und Rücken.

Etwa 60 % der Jugendlichen leiden unter einer harmlosen, sogenannten physiologischen oder leichten Akne. Dabei treten meist nur kurz – über ein bis zwei Jahre – leichte Symptome wie Mitesser und Pickel auf, die mit naturkosmetischen Reinigungs- und Pflegeprodukten und im Notfall mit freiverkäuflichen Mitteln aus der Apotheke bekämpft werden können. Bei etwa 40 % hingegen liegt eine ausgeprägtere Verlaufsform, die sog. „klinische Akne“, vor. Diese bedarf der Behandlung durch einen Facharzt für Dermatologie.

Hormonell bedingte Akne

Einige Frauen nehmen die Pille, weil durch die Einnahme häufig Probleme mit unreiner Haut und fettigem Haar reduziert werden oder ganz verschwinden. Einige Präparate haben auch gegen Akne eine ähnlich gute Wirkung gezeigt.

Man nimmt an, dass die Pille die Wirkung der männlichen Sexualhormone z. B. des Testosterons im Körper abschwächt, wodurch die Talgproduktion reduziert und auf diese Weise der Entstehung von Hautunreinheiten entgegengewirkt wird.

Nach dem Absetzen der Pille zeigen sich in der Regel nach 3 bis 6 Monaten die ersten Hautveränderungen, wie Pickel auf dem Rücken oder im Gesicht, ein schleichender Haarausfall oder verstärkte Menstruationsbeschwerden. Auch stärkere Akne-Symptome können auftreten. Nach etwa 12 Monaten hat der Körper normalerweise ins Gleichgewicht zurückgefunden. Diese Symptome der Hormonschwankungen sind auch typisch für die Zeit während der Schwangerschaft und nach dem Abstillen sowie in den Wechseljahren.

Teller mit Rohkost

Wie kann ich den Körper bei einer Hormonumstellung unterstützen?

Achtsame Ernährung:
Eine ausgewogene und vielfältige Ernährung mit reichlich sekundären Pflanzenstoffen und Mineralstoffen sowie hochwertigen pflanzlichen Ölen ist essenziell für einen gesunden Hormonhaushalt und eine ausgeglichene Regulation. Zudem sind komplexe Kohlenhydrate wichtig. Die darin enthaltenen Ballaststoffe fördern die Darmflora und helfen dabei, den Östrogenspiegel zu regulieren und vor einem Überschuss zu schützen. Diese gesunden Kohlenhydrate stecken übrigens in Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Quinoa oder Naturreis sowie in Gemüsesorten wie Brokkoli, Karotten, Rote Beete, Erbsen, Rosenkohl, Kürbis oder grünem Blattgemüse.

Phytoöstrogene sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in ihrer Struktur dem körpereigenen Sexualhormon Östrogen sehr ähnlich sind und beim Übergang zu einer normalisierten Hormonbalance helfen können. Diese stecken z. B. in Mönchspfeffer, der peruanischen Maca-Pflanze, Johanniskraut oder der Yamswurzel.

Einfache Kohlenhydrate und raffinierter Zucker sowie Koffein und Alkohol sollten reduziert werden. Sie belasten nicht nur das Verdauungssystem, sondern lösen innerlichen Stress aus, welcher zur Ausschüttung des Stresshormons Cortisol führt. Dieses wiederum bremst die Produktion anderer Hormone aus. Pflanzliche Bitterstoffe, wie sie z. B. in Radicchio, Chicorée, Rosenkohl und Artischocken oder im Tee aus Brennnessel, Birkenblättern, Salbei, Mariendistel und Löwenzahn vorkommen, stärken die Leber – eines unserer wichtigsten Entgiftungsorgane. Bei einer jahrelangen Einnahme der Pille mit ihren chemisch veränderten Wirkstoffen hat besonders die Leber viel zu tun. Um den Körper nach dem Absetzen der Hormonbehandlung zu unterstützen, empfiehlt es sich, den Körper bei seinen verschiedenen Entgiftungs- und Ausscheidungsstrategien zu unterstützen. Am besten liest du hierzu auch unseren Artikel „Die Haut ist ein Ausscheidungsorgan“.

Yoga am Strand

Training für Seele und Körper:
Yoga, Achtsamkeits- und Mentaltraining bringen die Seele und den Körper in Einklang und können somit auch positiv auf den Hormonhaushalt wirken. Beim sog. „Hormone-Yoga“ werden spezielle Übungen durchgeführt, die Eierstöcke, Schilddrüse, Hirnanhangsdrüse und Nebennieren aktivieren und damit die Hormonproduktion auf natürliche Weise ankurbeln. Die Übungen helfen auch dabei, Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, PMS-Beschwerden oder emotionale Labilität zu mildern.

Zusätzliches leichtes Workout oder sanfter Sport im Freien führt zur Anregung des Lymphflusses und flutet den Körper mit Sauerstoff, der den Zellstoffwechsel aktiviert und das Immunsystem stärkt.

Sanfte Hautpflege mit Naturkosmetik:
Eine besondere Hautpflege während der Hormonumstellung hilft dabei, den Hautstoffwechsel ins Gleichgewicht zu bringen. Die Oceanwell Meereskosmetik sorgt mit ihrem hohen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen für optimale Bedingungen einer gesunden Hautfunktion.

Oceanwell am Strand

Was tun gegen hormonbedingte Akne?

Bei einer Akne, die auf einem unausgeglichenen Hormonhaushalt beruht, sorgt die vermehrte Talgproduktion für verstopfte Poren, in denen sich Aknebakterien besonders gut vermehren können. Wir empfehlen eine morgendliche und abendliche Anwendung der Clean & Care Cream aus der OceanCollagen Serie. Das darin enthaltene Bernsteinpulver reinigt sanft aber porentief. Es aktiviert mit den Bernsteinsäuren die Zellen und wirkt den Aknebakterien entgegen. Das enthaltene Tuch aus Bourette-Seide unterstützt die Reinigung und ist sanfter zur Haut als die häufig angebotenen Mikrofasertücher. Das Oceanwell Peeling einmal wöchentlich angewendet, öffnet die Poren mit feinem Meersand, so dass überschüssiger Talg abfließen kann. Die anschließende Hautpflege mit einer Kombination aus Meeres-Gel und Feuchtigkeitscreme oder Pflegecreme versorgt die Haut mit ausgleichenden Mineralien, ohne sie zu verkleben.

Auswirkungen auf die Umwelt

Die Hormone der Pille werden im Körper nicht vollständig abgebaut und zu 60 % wieder ausgeschieden. Die Reste gelangen über die Kanalisation in die Kläranlagen, wo sie nur unzureichend abgebaut werden können. Das Wasser aus den Kläranlagen gelangt nicht nur in Flüsse, Seen und das Meer, sondern auch in unser Trinkwasser. Die Folgen sind relativ unerforscht, für Fische und andere Wasserbewohner sind sie jedoch gravierend. Während die Wirkungen des Mittels im Trinkwasser auf den Menschen bisher kaum erforscht sind, konnten Forscher bereits die Verweiblichung von Fischen nachweisen. Männliche Fische werden unfruchtbar, einige entwickeln sogar weibliche Geschlechtsmerkmale. Auch andere Entwicklungsstörungen konnten festgestellt werden. Forscher haben ebenfalls herausgefunden, dass vermehrt Weibchen geboren werden, was zum Aussterben einiger Fischarten führen kann. Dies kann für das empfindliche Gleichgewicht des Ökosystems fatal sein. Das weltweite Amphibiensterben wird von einigen Wissenschaftlern auch auf die Hormonbelastung des Wassers zurückgeführt.

Fische im Fluss

Warum manche Frauen die Pille absetzen

Da die Einnahme der Pille einen massiven Eingriff in den Hormonhaushalt bedeutet, hat dies auch Nebenwirkungen. Daher sollten Nutzen und Risiken ausführlich mit einem Gynäkologen besprochen werden – auch abhängig von den persönlichen Lebensumständen, um für sich individuell das beste Präparat auswählen.

Die meisten bekannten Nebenwirkungen treten vor allem bei den Mikropillen auf, Minipillen gelten hingegen als nebenwirkungsärmer. Jede dritte Frau hatte bereits mit Nebenwirkungen der Pille zu kämpfen. Die Komplikationen reichten von Zwischenblutungen, Migräne und Wassereinlagerungen bis hin zu Suizidgedanken und Krebserkrankungen. 72 % der Frauen, bei denen Nebenwirkungen auftraten, haben die Pille deshalb gewechselt. Von den 6 bis 7 Millionen Frauen, die in Deutschland mit der Pille verhüten, sind statistisch jedes Jahr mehrere Tausend Frauen von gefährlichen Thrombosen und Embolien betroffen. Im Vergleich dazu erkranken jährlich nur 2 von 10.000 Frauen, die nicht die Pille einnehmen, an einer venösen Thromboembolie. Wissenschaftler der Berliner Charité konnten feststellen, dass eine langzeitige Einnahme der Pille das Risiko für Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs erhöhen kann.

Solltest Du 2 oder mehr der folgenden Anzeichen bei Dir feststellen, solltest Du mit Deinem Frauenarzt über einen Wechsel des Präparats sprechen:

  • häufige Migräne und Übelkeit
  • Stimmungsschwankungen und Depressionen
  • starke Gewichtszunahme
  • unreine Haut bis hin zur Akne
  • häufige Müdigkeit, Abgeschlagenheit.

Manche Frauen entschließen sich auch ohne Kinderwunsch, die Pille abzusetzen und auf andere Verhütungsmethoden auszuweichen. Die Bewältigung des resultierenden Hormonchaos ist zwar eine besondere Herausforderung an Körper und Seele, die meisten Frauen sind jedoch nach überstandener Qual glücklich über die getroffene Entscheidung.

Weiterführende Infos:
Natürliches Meerwasser und Bio-Algenwirkstoffe sind die Basis unserer Oceanwell-Produkte. Hier findest Du weitere Pflegetipps, auch für unreine und gereizte Haut.

Bildquellen
Beitragsbild: Kjerstin Michaela Haraldsen auf pixabay.com
Blister mit Antibabypille: Gabriela Sanda auf pixabay.com
Rohkostteller: Anna Pelzer auf unsplash.com
Yoga am Strand: Simon Rae auf unsplash.com
Oceanwell am Strand: Loreen Fischer
Fische im Fluss: Milada Vigerova auf pixabay.com

3 Kommentare
  1. Lucy
    Lucy sagte:

    Tatsächlich haben viele Frauen zu Beginn der Einnahme einer bestimmten Verhütungspille mit depressiven Stimmungen und einer plötzlichen Gewichtszunahme zu kämpfen. Halten gewisse Nebenwirkungen jedoch über einen längeren Zeitraum an, so signalisiert der Körper möglicherweise, dass er diese spezifische Pille nicht gut verträgt. Ein Frauenarzt kann Gewissheit darüber geben, ob ein Wechsel der Pille sinnvoll ist.

    Antworten
  2. Birgit
    Birgit sagte:

    Vielen Dank für den informativen Beitrag. Viel zu wenig bekannt ist insbesondere die Tatsache, dass viele Nebenwirkungen der Pille durch die durch sie hervorgerufenen Vitalstoffmängel verstärkt werden. Neben einer gesunden Lebensführung kann es daher für viele Frauen hilfreich sein, prophylaktisch gezielt die Nährstoffe zu ergänzen, die die Pille dem Körper entzieht.

    Antworten
    • Miriam Berwanger
      Miriam Berwanger sagte:

      Hallo Birgit,
      danke für Deine Ergänzung! Den Produkthinweis konnten wir leider nicht veröffentlichen, da wir nur Unternehmen und Infos verlinken, mit denen wir auch eigene Erfahrungen haben.

      Antworten

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