Neues aus der Quallen-Werkstatt II

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Bei oceanBASIS und CRM sind wir unablässig auf der Suche nach nachhaltigeren Alternativen für unsere Produkte. Eine gute Chance bot hierfür ein großes, EU-gefördertes Forschungs- und Entwicklungsprojekt: GoJelly (https://gojelly.eu) ist kürzlich zu Ende gegangen.

In diesem Projekt ging es um die Nutzbarmachung von Quallen als nachhaltigen Rohstoff für verschiedene Anwendungen in der Medizin, Kosmetik und auch als Nahrung sowie Möglichkeit der Wasserreinigung. Der Quallenbestand steigt stetig, es liegt die Vermutung nahe, dass sie die „Gewinner“ der Überfischung und Klimaerwärmung sind. Wissenschaftler sprechen bereits von einer „Jellyfizierung der Ozeane“. Die Nutzung von Quallen hat sehr viele ökologische Vorteile, weswegen sie unter anderem auch von der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, empfohlen wird.

Regionale Bezugsquellen als Ziel

Unser Anteil in diesem Projekt war die Weiterentwicklung unseres patentierten ozeanischen Kollagens. Unsere bisherige Bezugsquelle für Quallenkollagen ist China, und gerne würden wir regionale und nachvollziehbarere Quellen finden, wo auch ökologische und soziale Kriterien transparenter sind. Im Laufe des GoJelly-Projektes konnten wir herausfinden, dass auch einige europäische Quallen hervorragende chemische und physikalische Eigenschaften haben. So kommen sie als möglicher Ersatz für die bisher von uns verwendete Wurzelmundqualle Rhopilema in Frage.

Diese beiden Quallenarten der gleichen Familie – es handelt sich um die Kronenqualle Periphylla periphylla aus norwegischen Gewässern und die Lungenqualle Rhizostoma pulmo aus dem Mittelmeer – generieren Massenvorkommen, die man ohne Gefahr für den Bestand beernten kann. Nun untersuchen wir die Möglichkeiten, eine Produktions- und Lieferkette in Gang zu bringen um perspektivisch diese Arten als neue, ökologisch nachhaltige, regionalere und sozial verantwortliche Alternative zu nutzen.

Hier geht’s zum Beitrag Neues aus der Quallen-Werkstatt Teil 1

Bildnachweis:
Titel: Photo by Connor Wang on Unsplash

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Veröffentlicht von

Dr. Peter Krost

Hallo, ich bin Peter Krost. Ich bin von Haus aus Meeresbiologe, und Mitbegründer der Kieler Unternehmen CRM und oceanBASIS. Mein Hauptinteresse liegt im Schutz und dem verantwortlichen Umgang mit dem Meer. Konkret befasse ich mich mit der Umweltbegutachtung, der Konzeption von Ausgleichsmaßnahmen, dem Küstenzonenmanagement und der Entwicklung nachhaltiger Aquakulturmethoden. Seit einigen Jahren unterrichte ich alljährlich Aquakultur an einer kleinen Universitätseinrichtung im äußersten Nordwesten von Island. Davon, und von anderen Vorhaben werde ich von Zeit zu Zeit hier berichten.

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