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Nachhaltige Verpackungen

Oceanwell Verpackung

Warum verwendet Oceanwell Plastikverpackungen?

Unserem Team hinter Oceanwell liegen Nachhaltigkeit und soziales Handeln am Herzen. Diese Werte ziehen sich als roter Faden durch unser tägliches Handeln: NATRUE-zertifizierte Rohstoffe und Produkte, emissionsarme Logistik, Ökostrom, faire Kommunikation, Unterstützung von Meeresschutz-Projekten und sozialen Initiativen sowie, nicht zuletzt, viele kleine aber verantwortungsbewusste Schritte jeden Tag direkt an unserem Arbeitsplatz.

Die stete Suche nach den umweltfreundlichsten Verpackungslösungen ist Teil dieser Strategie. So verwundert es auf den ersten Blick manchen Kunden, dass Oceanwell in Plastikverpackungen verkauft wird. Für mehr Infos zu diesem Thema haben wir Inez (Geschäftsführerin und Oceanwell-Entwicklerin) interviewt:

Welche Kriterien werden bei der Wahl der Kosmetik-Verpackung berücksichtigt?

Augencreme VerpackungWichtig sind uns eine hohe Produktsicherheit für den Kunden und nachhaltige Prozesse für die Umwelt. Das System der Airless-Spender ist hygienisch, weil kein Sauerstoff an das Produkt kommt. Es erlaubt uns, weniger Konservierungsstoffe zu verwenden als es z. B. in Tiegeln nötig wäre. Zudem sind die Oceanwell-Verpackungen bruchsicher.

Für Plastikverpackungen spricht der geringe Energieaufwand bei der Herstellung, auch haben sie ein geringes Gewicht beim Versand. Beides spart, im Vergleich zu Glas, CO2 ein. Außerdem achten wir auf eine gute und regionale Recycelfähigkeit.

Plastikmüll ist ein riesiges Problem, steht das nicht im Widerspruch zur weiteren Verwendung von Plastik?

Plastikmüll in der Umwelt ist ein Problem, daher achten wir auf die komplette Recycelfähigkeit der Produkte, damit der Rohstoff immer wiederverwendet wird. Nur sortenreine Stoffe können in den Müllanlagen recycelt werden. Bei der Basic.Line und der Biomarine Cellsupport Serie ist es uns bereits gelungen, die gesamte Verpackung mit Deckel, Pumpkopf, Schläuchen und Federn in diesem Sinne zu vereinheitlichen. Der Airless-Spender, den wir für viele Produkte verwenden, kann übrigens zu über 96 % entleert werden. Bei anderen Verpackungslösungen verbleiben durchschnittlich 10 % Creme im Behältnis.

Biomarine Cellsupport Serie

Die Biomarine Cellsupport Serie wird, wie die Basic.Line, in vollständig recycelbaren Verpackungen angeboten.

Die o.g. Vorteile von Plastikverpackungen lassen sich aktuell nicht durch EINE andere Lösung ersetzen. Alternativen wären z. B.:

  • biobasierter Kunststoff auf Zucker- oder Maisbasis, um Mineralöl zu sparen. Er ist mittlerweile auch recycelfähig, jedoch konkurrieren die Anbauflächen mit denen für Nahrungsmittel. Auch werden diese Rohstoffe konventionell in großen Monokulturen angebaut, unter Einsatz großer Mengen an Kunstdünger und Pestiziden.
  • Ocean Waste Plastic (OWP) ist eigentlich ein gutes Konzept, jedoch wird dafür nicht wirklich Plastik aus dem Meer verwendet. Dieses ist u. a. durch Salzwasser und UV-Strahlen-Exposition schwierig zu recyceln, und die Produktsicherheit für Kosmetik ist nicht gewährleistet. Hinzu kommt, dass Menschen in anderen Ländern für wenig Geld Müll an den Stränden sammeln. Dieser wird dann zurück nach Deutschland geholt, um daraus eine Verpackung zu machen. Deutlich nachhaltiger und ethisch auch vertretbar ist es, bei uns vor Ort einen Kreislauf zu schaffen.
  • Biologisch abbaubarer Kunststoff ist aktuell nicht recycelfähig und geht nur in die thermische Nutzung. Immerhin entsteht daraus kein Mikroplastik, wenn er in die Umwelt gelangt. Dabei gibt es aktuell noch keine Verpackungen, die den Ansprüchen von Oceanwell genügen.

Ihr bezeichnet die Oceanwell Umverpackungen als klimaneutral. Was genau bedeutet das?

Die Umverpackungen, also die Faltschachteln, von Oceanwell sind zum einen aus recyceltem Papier und tragen zum anderen das „klimaneutral“ Siegel von Climate Partner. Denn es wurden alle CO2-Emissionen, die in der Prozesskette des Druckes unvermeidlich entstanden sind, berechnet und über anerkannte Klimaschutzprojekte (z. B. Regenwaldaufforstung in Costa Rica und regionaler Moorwiesenschutz) von Climate Partner ausgeglichen.

Könntet Ihr gänzlich auf Umverpackungen verzichten?

Diese Option prüfen wir gerade und können uns das für einige weitere Produkte vorstellen. Die Herausforderung ist dabei, dass bei den meisten Produkten die INCIs und Produkthinweise zu viel Platz benötigen. Sie können daher nicht auf die Primärverpackung gedruckt werden.

Auf Einleger und Beipackzettel verzichten wir, indem wir die Wirkstoffe auf der Innenseite der Faltschachteln erklären. Öffnet man die Umverpackung an der Klebenaht, erfährt man, was der Algenextrakt und das Meerwasser für die Haut tun können.

Oceanwell Hand & Nail Cream

Die Oceanwell Handcreme „Hand & Nail Cream“ wird ohne Umverpackung verkauft.

Warum erstellt Oceanwell seine Verpackungen nicht aus recyceltem Plastik, so wie andere Firmen das bereits tun?

Das wäre eine gute Möglichkeit, jedoch gibt es bisher noch kein produktsicheres Airless-System aus recyceltem Material. Verpackungen aus Rezyclat müssen erst getestet und für Kosmetikprodukte zugelassen werden, z. B. dürfen keine Stoffe in die Kosmetik migrieren.
Es gibt immerhin zunehmend Teile (Deckel) aus recyceltem Plastik, die Neuerungen in diesem Bereich verfolgen wir sehr aufmerksam.

Entwickelt Ihr eigene Ideen für nachhaltige Verpackungen? Wie setzt Ihr diese um?

Wir sind Teils des Netzwerks „Biomaterialien und Bioverpackungen – bio2pack“, um mit anderen Firmen an innovativen plastikfreien Lösungen zu arbeiten. Eine Herausforderung ist es für kleinere Unternehmen, dass Hersteller bestimmte Abnahmemengen einfordern. Die Hersteller fertigen keine „Sonderlösungen“ im kleinen Maßstab an bzw. wenn doch, wäre dies für uns viel zu teuer.

Könnte Oceanwell seinen Kunden Nachfüllpackungen anbieten?

Für bestimmte Produkte, zum Beispiel den Reinigungsschaum, wäre das denkbar. Wir arbeiten aktuell an einem Konzept und sind auch in Kooperation mit dem Kieler Laden „unverpackt“. Unser Team Forschung & Entwicklung verfolgt dabei unter anderem den Ansatz, zum Nachfüllen komplett recycelfähige Standbodenbeutel zu nehmen. Unklar ist bislang, ob es für unsere Firmengröße einen Produzenten gibt.

Warum verwenden immer noch so viele Kosmetikfirmen Mikroplastik in ihren Produkten?

Es ist ein günstiger Rohstoff, der z. B. gute Peeling-Effekte bringt. Die natürlichen Alternativen aus pflanzlichen Rohstoffen sind deutlich teurer. Bei Naturkosmetik ist der Einsatz verboten, da kann man als Verbraucher sicher sein.

Was ist Dein Blick in die Zukunft?

Wir sind für Oceanwell ständig auf der Suche nach nachhaltigeren Verpackungs-Lösungen. Dabei wird es nicht die eine Lösung geben, aber eine Mischung aus verschiedenen o.g. Ansätzen kann ein guter Weg sein. Wie erwähnt, sind die Abnahmemenge und Bezahlbarkeit der Produkte für kleine Marken immer wieder eine Herausforderung. Aber auch in der Verpackungsindustrie gibt es auf vielen Ebenen Entwicklungen, die wir kontinuierlich beobachten.

Weiterführende Infos:
Verpackungsvergleich von co2online

BUND Liste der Kosmetika, die aktuell noch Mikroplastik enthalten

Carbon Footprint: Um uns zu verbessern, haben wir unseren CO2-Verbrauch durch Climate Partner überprüfen lassen

Weitere Infos zum Thema Plastik

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